WWW können mit ihrer Chemie die Haut Ihres Babys reizen und sogar Allergien auslösen. Nicht selten leiden Babys deswegen an einem wunden Po. Manchmal kann es sogar zu einer sehr schmerzhaften Windeldermatitis kommen, die eine ärztliche Behandlung erfordert. SW kommen gänzlich ohne Chemie aus. Daher sind wunde Stellen an Babys Po hier die Ausnahme.

Im Gegensatz zu WWW, die den Po des Babys hermetisch abschließen, sind SW atmungsaktiv. Das sorgt für ein angenehmes Hautklima und beugt gerade im Sommer einem unangenehmen Hitzestau vor, der bei kleinen Jungen sogar zu einer gesundheitsschädlichen Überhitzung der Hoden führen kann.

Kinder, die SW tragen, bemerken, dass ihre Windel nass wird, während WWW den Urin schnell absorbieren und für ein trockenes Gefühl sorgen. Natürlich sollten Stoffwindeln sofort gewechselt werden. Kinder bekommen auf diesem Wege jedoch trotzdem ein besseres Gefühl für ihre Ausscheidungen und werden damit unter Umständen sogar schneller trocken. Außerdem können sie gezielt auf ihr Bedürfnis, gewickelt zu werden, aufmerksam machen und erfahren ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit. Die Bindung zwischen Eltern und Kind wird gestärkt, da schon kleine Babys bemerken, dass Eltern auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Je nach Ausstattung kosten SW für die gesamte Wickelzeit zwischen 500 und 700 Euro. Rechenbeispiele findet man auf den Websites einiger Stoffwindelhersteller. Hinzu kommen noch Kosten für das Waschen. Der einmalige hohe Anschaffungswert lässt viele Eltern erst einmal schlucken. Dennoch sind SW damit in der Gesamtschau deutlich preiswerter als Wegwerfwindeln. Die Kosten lassen sich weiter reduzieren, wenn man die Windeln für Geschwisterkinder wiederverwendet oder nach der Wickelzeit verkauft. SW lassen sich auch hervorragend gebraucht erwerben. Gebrauchte Einlagen sind durch die bereits durchlaufenen Waschgänge sogar saugfähiger als neu gekaufte.

In der gesamten Wickelzeit eines Kind benötigst Du, je nach Zeitpunkt des Trockenwerdens, zwischen 5.000 und 8.000 Wegwerfwindeln. Damit wird pro Baby etwa eine Tonne Müll produziert, der 300 bis 500 Jahre benötigt, um auf einer Mülldeponie zu verrotten. Häufig wird dem entgegengehalten, dass SW auch Energie und Wasser beim Waschen verbrauchen. Bei der Herstellung und beim Transport von Wegwerfwindeln wird jedoch so viel Energie und Wasser benötigt und CO2 ausgestoßen, dass SW leicht als die ökologischere Alternative zu erkennen sind.

Nicht jede Wegwerfwindel passt an jeden Po. Viele Eltern haben bereits die Erfahrung gemacht, dass einige Wegwerfwindeln bei ihrem Kind sehr schnell auslaufen. Besonders ärgerlich, wenn man gerade eine ganze Packung gekauft hat und sich anschließend durch das Sortiment testen muss. SW lassen sich durch ihren Verschluss gut an die Körperform des Kindes anpassen und sorgen für einen zuverlässigen Auslaufschutz. Nicht jede Stoffwindel passt zu jedem Kind. Hier empfiehlt sich eine individuelle Beratung oder aber das mieten einen Testpaket. Danach kann man ganz individuell seine Stoffwindeln kaufen.

Durch ihre gute Passform und den Gummibund am Rücken laufen Ausscheidungen bei SW seltener den Rücken hoch.

Moderne SW sind schmal geschnitten und haben nichts mehr mit dem Bild der wulstigen Spreizwindeln aus den 1970er Jahren zu tun. Dennoch fallen sie in der Regel ein wenig breiter aus als Wegwerfwindeln und bringen die Beine des Babys damit in eine leichte Spreizhaltung. Wer sich bereits mit den Vorteilen des Tragens für die Hüften beschäftigt hat, weiß, dass die Hüften des Babys von dieser Haltung sehr profitieren.

Gerade bei Säuglingen sollten Eltern Farbe und Konsistenz des Stuhlgangs stets im Auge behalten. Liegen hier Auffälligkeiten vor, ist ein Gang zum Arzt angeraten, da ernsthafte Erkrankungen vorliegen können. Während der recht flüssige Stuhl von Babys bei Wegwerfwindeln nur schwer zu erkennen ist, da er bis zu einem gewissen Grad vom Material absorbiert wird, ist es manchmal gar nicht so einfach, eine Aussage über das Aussehen zu treffen. Bei SW hingegen sind die Ausscheidungen gut zu erkennen.

Aufgrund der verwendeten Chemikalien riechen Wegwerfwindeln immer ein wenig. Viele Eltern empfinden sogar den Geruch einer frischen WWW als unangenehm. Die Naturfasern der SW sind jedoch geruchsneutral. Benutzte Windeln beginnen im Windeleimer deshalb zu stinken, weil die Eimer meist hermetisch abgeschlossen sind und für ein feuchtes Mikroklima sorgen, in dem sich Bakterien ungehindert vermehren und für eine starke Geruchsbelästigung sorgen können. SW werden bis zur nächsten Wäsche am besten in einem Wetbag gelagert. Dort herrscht eine natürliche Luftzirkulation, die den Geruch deutlich reduziert.

SW haben längst keinen langweiligen Öko-Look mehr. Es gibt sie in den verschiedensten Farben und Mustern. Wahrscheinlich wirst Du bald sogar Lieblinge haben und diese mit Freude beim Wickeln in die Hand nehmen.